Mein Start in das Berufsleben – Ausbildung zur Industriekauffrau
Ich bin Luca, 19 Jahre alt und habe im Juni 2021 meine Berufsausbildung als Industriekauffrau abgeschlossen. In diesem Artikel erzähle ich dir über den Ablauf meiner Berufsausbildung bei der Firma HEGLA und meinen Start in das Berufsleben.
Mein Start bei der Firma HEGLA
Am 01.08.2018 habe ich nach einem halbjährigen Praktikum bei der Firma HEGLA meine Berufsausbildung als Industriekauffrau gestartet. Die Ausbildung als Industriekauffrau ist eine duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass ich an zwei Tagen in der Woche das Berufskolleg in Höxter besucht habe und drei Tage am Arbeitsalltag der Firma HEGLA teilgenommen habe. So haben sich das theoretische Wissen des Berufsschulunterrichts und die praktische Erfahrung aus Alltagssituationen an der Arbeit ergänzt und ich konnte mein Wissen dementsprechend anwenden.
Zu Beginn der Ausbildung habe ich schnell gelernt, über meinen eigenen Schatten zu springen: richtige Formulierungen für Mails finden, Telefonate mit fremden Menschen führen oder Kunden in der Firma willkommen heißen. All diese Dinge waren neu und unbekannt, mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Mir zeigen solche Dinge auf, dass ich jetzt nicht nur die abgeschlossene Berufsausbildung erlangt habe, sondern auch persönlich gewachsen bin.
Ausbildung in Zeiten der Corona-Pandemie
In meinem zweiten Lehrjahr, begann die Corona-Pandemie. Nach einiger Zeit fand der Berufsschulunterricht ausschließlich online statt und in der Firma HEGLA wurde die Schichtarbeit eingeführt. Den theoretischen Teil der Ausbildung mussten wir uns somit selber aneignen, wir wurden aber bei Fragen von unseren Berufsschullehrern und unserem Ausbilder jederzeit dabei unterstützt. Unser Jahrgang hatte den großen Vorteil, dass wir der erste waren, der von Anfang an mit BYOD (Bring your own device) gearbeitet hat. Das war anfangs zwar eine Herausforderung, da nur wenige Schüler zuvor mit Programmen wie Microsoft Teams vertraut waren und auch unsere Lehrer erst lernen mussten, auf die klassische Tafel zu verzichten. Das hatte sich allerdings nach einiger Zeit eingependelt und so waren wir zu dem Zeitpunkt, ab dem kein Präsenzunterricht stattfinden durfte bereits mit den technischen Geräten ausgestattet und vertraut, sodass wir zum Beispiel den Unterricht und die Aufgabenbearbeitung per Teams nicht erst lernen mussten, sondern uns nur auf den Unterrichtsinhalt konzentrieren konnten. Unsere Zwischenprüfung ist durch Corona ersatzlos ausgefallen, da diese keinerlei Auswirkungen auf das Endergebnis hatte und die Auswirkungen der Pandemie eine Prüfungsveranstaltung nicht zugelassen hätten.
Step by Step – Der Weg zu meiner jetzigen Abteilung
In der Ausbildung als Industriekauffrau bei HEGLA durchläuft man die unterschiedlichen administrativen Abteilungen des Unternehmens. Dadurch konnte ich schon nach einigen Monaten die Zusammenhänge bzw. Hintergründe einzelner Arbeitsprozesse nachvollziehen. Das Durchlaufen der einzelnen Abteilungen war für mich allerdings nicht nur sinnvoll um die Prozesse des Unternehmens zu verstehen, sondern auch um herauszufinden, welches Aufgabengebiet mich interessiert und in welche Richtung ich mein Berufsleben leiten wollte. Ich habe während meiner Ausbildung herausgefunden, dass meine Präferenz bei der Abteilung Arbeitsvorbereitung liegt. Hier wird unter anderem das Personalmanagement für die gewerblichen Mitarbeiter übernommen, sowie auch die Materialdisposition zu den Aufträgen im System. Da die in der Arbeitsvorbereitung angesprochenen Themenbereiche mein Interesse stark geweckt hatten und ich mich schon während der Ausbildung gut mit den Kollegen verstanden habe, habe ich bei der Entscheidung, Mitglied der Arbeitsvorbereitung zu werden, nicht lange zögern müssen. Am Tag nach Abschluss meiner mündlichen Prüfung war ich also vollwertiges Mitglied der Arbeitsvorbereitung. Dadurch hat sich auch mein Aufgabengebiet erweitert und die Verantwortung für ebendieses ist gestiegen. Meine alltäglichen Aufgaben bestehen darin, für den Bereich Personalmanagement die Schichtmodelle der gewerblichen Mitarbeiter anzupassen, Urlaubsscheine und Krankmeldung in unserem System einzutragen oder auch Unfallanzeigen bei Betriebsunfällen zu dokumentieren. Im Bereich der Materialdisposition reserviere ich das benötigte Material für Aufträge und hinterlege die benötigten Arbeitsgänge und – stunden. Außerdem sorgen wir in der Arbeitsvorbereitung dafür, dass die Fertigungsunterlagen also Zeichnungen, Stücklisten und Stempelkarten an die Fertigung gelangen. All diese Schnittpunkte zu den unterschiedlichen Abteilungen machen die Arbeitsvorbereitung zu einer abwechslungsreichen und interessanten Abteilung.
Bye bye Azubi-Alltag
Während meiner Ausbildung gab es einige Herausforderungen, durch die ich definitiv gewachsen bin. Ich bin dankbar für diese Zeit, denn sie hat mich gelehrt mit schwierigen Situationen umzugehen und alternative Lösungen zu finden. Auch wenn ich froh bin, kein Berichtsheft mehr schreiben zu müssen oder nach der Arbeit für die Schule zu lernen, werde ich die Zeiten als Auszubildende sicherlich ein wenig vermissen.